ZWISCHENSTOPP

Ich allein und still.

Du bist kalt und grau. Dunkel und laut. 

Dein Winter frisst mich auf.

 

Nicht mal Alkohol und Nikotin wärmen mich.

Je mehr ich trinke, desto mehr fühl ich mich allein. 

Ich entscheide mich für die nächste Flasche Vodka.

Also rein in den Späti. Gorbi in die linke Hand. Parisienne in die Rechte.

 

Zurück in die eisige Nacht. 

Am Kotti über Kot und Kotze steigen und an den anderen Gestalten vorbeischleichen.

Ich schreibe Nachrichten an Clubbekannschaften. Will nicht allein sein.

Keiner antwortet. Niemand. Niemand, außer dem Taxi. 

Dann schneit es eben heute für mich. 

 

Fünfzehn Minuten später steige ich in die schwarze S-Klasse. Geht es auffälliger? Wohl kaum. Zumindest sind die Scheiben getönt.

Fünzig Euro und er drückt mir die Kapsel in die Hand, danach lässt er mich an der nächsten Kreuzung raus. 

 

Vielleicht kommt jetzt die Wärme des Sommers zurück.

Ich beginne zu laufen. Ich weiß zwar nicht wieso, aber irgendwie ist mir danach.

Erst als ich in Friedrichshain ankomme, bleibe ich stehen.

Auf der nächsten Parkbank lege ich mir ein Brett. Mindestens die halbe Kapsel landet auf meinem verdreckten iPhone.

 

Wärme.

Zu früh gefreut, es ist nur das Gemisch aus Vodka und Magensäure, das  meine Speiseröhre hoch schießt.

 

Bin ich allein? Ja, ich bin allein. Ich muss hier raus.

Ich schleppe mich zur nächsten Bahn Richtung Hauptbahnhof. Muss weg aus dieser Stadt.

Hier ist nicht meine Endstation, sondern nur mein Zwischenstopp.





 

 



 

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